Immer mehr Personen aus helfenden, erzieherischen oder Dienstleistungsberufen, aus dem Management oder aus kreativen Berufen wenden sich an Beratungsstellen, Praxen und Kliniken auf der Suche
nach Hilfe bei Burnout. Der Auftrag ist klar – zumindest vermeintlich. Doch welche Symptomatik bezeichnen die jeweiligen Patienten oder Ratsuchenden als Burnout und welche impliziten
Vorstellungen von angemessener Hilfe bringen sie mit?
Viele Patienten finden es unproblematisch und mit ihrem Selbstbild übereinstimmend, unter Burnout zu leiden und Hilfe zu suchen. Ausgebrannt zu sein beinhaltet für sie die positive Botschaft,
intensiv für ihr Leistungsfeld gebrannt zu haben. Die Diagnosen Neurasthenie, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Anpassungsstörung, somatoforme Störung, Erschöpfungsdepression, depressive Episode,
Angststörung oder gar Persönlichkeitsstörungen ("Reaktion auf mangelnden Erfolg bei narzisstischer Persönlichkeitsstörung") würden diese Patienten ganz sicher weit von sich weisen.
Diese Diagnosen jedoch findet der professionelle Helfer in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten in ihrer zehnten Version (ICD-10). „Burnout“ dagegen befindet sich in der ICD-10 erst
weit hinten im Kapitel XXI unter: Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten führen und hier unter der Rubrik
Z73: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung als nicht sehr trennscharfe Diagnose Z73.0: „Zustand der totalen
Erschöpfung“
Das Seminar "Burnout vermeiden – Stress bewältigen" zeigt die wichtigsten Symptome und Ursachen auf, die Patienten gewöhnlich
als Grundlage ihres Burnouts erfahren.
Auf der Basis der motivierenden Gesprächsführung wird ein ressourcenorientierter Behandlungsansatz vermittelt. Individualisierte verhaltenstherapeutische Bausteine befassen sich mit persönlichen
Ansprüchen, realen Veränderungsmöglichkeiten der Lebens- und Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten, der Erosion sozialer Netzwerke entgegenzuwirken.
Speziell:
-
Burnoutprävention und Behandlung durch Verbesserung oftmals vorliegender mangelnder Selbstfürsorge bei gleichzeitig hohem
Berufsstress.
-
Vermittlung der Differenzialdiagnostik und der wirksamsten Strategien zur Behandlung von Berufsstress, Depression und generalisierter
Angststörung.
-
Vermittlung von Behandlungsbausteinen zur Burnout-minimierenden Verbesserung sozialer Kernkompetenzen, zur kognitiven Umstrukturierung
dysfunktionaler Oberpläne, zur Modifikation problematischer Handlungsmotive, zur instrumentellen Stressbewältigung sowie zur palliativ-regenerativen Burnoutbewältigung.
-
Die dem derzeitigen Forschungsstand entsprechenden wirksamsten Elemente der Burnouttherapie werden vermittelt.
Methoden: Power-Point-Präsentation der theoretischen Grundlagen. Demonstration des Therapeutenverhaltens im Modell-Rollenspiel. Kleingruppenübungen für spezielle
Interventionsmethoden.
Ziel: Das Burnout-Syndrom verstehen und auf dem Hintergrund der Theorie der inneren Erschöpfung wirksam behandeln können.
Zielgruppe: Psychotherapeutinnen, Ärzte und Berater, Ausbildungskandidaten und Angehörige helfender Berufe.
Das Seminar Burnout kompetent behandeln ist als Veranstaltung
buchbar. Sie können wählen zwischen:
- Zweitägigem Seminar
- Eintägigem Seminar
- Halbtägigem Seminar
- Zweistündigem Seminar
Das Seminar ist bei den zuständigen Kammern als qualifizierte Fortbildung für Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten anerkannt.
Fortbildungspunkte können mit der Teilnahme erworben werden.
Das Seminar Burnout vermeiden – Stress bewältigen wendet sich zu den oben
beschriebenen Inhalten in direkt anwendungsbezogener Form an Mitarbeiter, Betroffene, Angehörigengruppen und an Prävention Interessierte. Es kann von Arbeitgebern, Institutionen und privaten
Vereinigungen gebucht werden.
Sie können auch hier wählen zwischen
- Zweitägigem Seminar
- Eintägigem Seminar
- Halbtägigem Seminar
- Zweistündigem Seminar
Hilfreiche Literatur:
- Bergner, T. M. H.: Burnout
Prävention. Schattauer, Stuttgart 2015
- Burisch, M.: Das
Burnout-Syndrom: Theorie der inneren Erschöpfung. Springer, Berlin 2013
- Burisch, M.: Dr. Burischs Burnout-Kur – für alle Fälle: Anleitungen für ein gesundes Leben. Springer, Berlin 2015
- Cherniss, C.: Jenseits von Burnout und Praxisschock. Beltz, Weinheim 1999
- Freudenberger, H., North, G.: Burn-out bei Frauen: Über das Gefühl des Ausgebranntseins. Fischer, Frankfurt 2011
- Hillert, A.: Das Anti-Burnout-Buch für Lehrer. Kösel, München 2004
- Hillert, A., Marwitz, M.: Die Burnout Epidemie: Oder brennt die Leistungsgesellschaft aus? Beck, München 2008
- Hillert, A. (2014): Burnout – Zeitbombe oder Luftnummer?: Persönliche Strategien und betriebliches Gesundheitsmanagement. Stuttgart, Schattauer
- Hinsch, R., Wittmann, S. (2010): Soziale Kompetenz kann man lernen. Beltz, Weinheim, Basel
- Hoffman, N., Hofman, B.: Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater. Beltz, Weinheim 2008
- Kabat-Zinn, J.: Zur Besinnung kommen. Arbor, Freiamt 2010
- Kabat-Zinn, J.: Gesund durch Meditation: Das große Buch der Selbstheilung. Knaur, München 2013
- Kabat-Zinn, J.: Im Alltag Ruhe finden: Meditationen für ein gelassenes Leben. Knaur, München 2015
- Kaluza, G.: Stressbewältigung: Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. Springer, Berlin 2011
- Kottler, J. A.: Therapie-Tools Selbstfürsorge. Beltz, Weinheim 2011
- Kowarowsky, G.: Der
schwierige Patient: Kommunikation und Patienteninteraktion im Praxisalltag. Kohlhammer, Stuttgart 2018
- Kowarowsky, G., von Puttkamer, C.: Ein
Kurs in Dankbarkeit: In 108 Tagen Zuversicht gewinnen, innere Stärke aufbauen und Zufriedenheit finden. PAL, München 2020
- Kowarowsky, G.: Individualisierte
Burnout-Therapie (IBT). Kohlhammer, Stuttgart 2017
- Kowarowsky, G., von Puttkamer, C.:
Impact-Techniken: 75 Therapiekarten. Beltz, Weinheim 2018
- Maroon I.: Burnout bei Sozialarbeitern. OLMS, Hildesheim 2008
- Maslach, C., Leiter, M. P.: Die Wahrheit über Burnout. Springer, Wien 2001
- Meckel, M.: Brief an mein Leben: Erfahrungen mit einem Burnout. Rowohlt TB, Hamburg 2011
- Seiwert, L.: Noch mehr Zeit für das Wesentliche. Ariston, München 2006
- Seiwert, L.: Ausgetickt: Lieber selbstbestimmt als fremdbestimmt. Abschied vom Zeitmanagement. Ariston, München 2011
- Schulz von Thun, F.: Miteinander reden I-III. Rowohlt, Hamburg, 2011